Geschichte
Es war einmal
Schloss Kapfenburg liegt im Ostalbkreis auf einer Bergnase des Albtraufs, 130 m über der Stadt Lauchheim.
Der Name „Kapfenburg" leitet sich vom mittelalterlichen Begriff „kapfen" („gaffen", „ins Land schauen") ab.
Nach dem Untergang der Staufer übernahmen die Grafen von Oettingen und ihre Lehnsherren, die Herren von Gromberg, einen Großteil der Ländereien um die Kapfenburg. 1364 erwarb das Deutschordenshaus Mergentheim das Schloss. Es war die letzte Kommendengründung des Ordens im süddeutschen Raum. Der Ordensstaat in Preußen und die Ordenshäuser im Reich lebten sich bereits auseinander. So gibt Schloss Kapfenburg vor allem Zeugnis über eine kleine geistlich-ritterliche Residenz des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit.
In der Rheinbundakte von 1806 hob Napoleon den Deutschen Orden auf und sprach die Kapfenburg König Friedrich von Württemberg zu. Seither ist sie im Besitz des Landes. Die Kapfenburg wurde nie zerstört. Entsprechend dem Funktionswandel von der Wehrburg zum Wohnschloss mit Verwaltungssitz wurde sie durch Um- und Anbauten zu einem eigenwilligen baulichen Ensemble, welches Baustile ganz unterschiedlicher Epochen in sich vereint.
Seit Oktober 1999 hat die Internationale Musikschulakademie Kulturzentrum Schloss Kapfenburg ihren Sitz in den Mauern der ehemaligen Deutschordensfeste. Schloss Kapfenburg ist dadurch für viele Menschen aus dem In- und Ausland ein Ort der Begegnung und des musikalischen und kreativen Schaffens geworden.
Die Geschichte des Schlosses im Überblick
12. Jhd. |
Errichtung der Kapfenburg in der Stauferzeit, um die Straßenverbindungen von Westen nach Osten zu überwachen. |
1311 |
Nach dem Untergang der Staufer fällt die Kapfenburg den Grafen von Oettingen zu. |
1364 | Kauf der Kapfenburg durch den Deutschen Orden. Von der Burg aus werden die Truppen für die Kreuzzüge organisiert. |
1364 | Kauf der Kapfenburg durch den Deutschen Orden. Von der Burg aus werden die Truppen für die Kreuzzüge organisiert. |
1432 | Gründung der Brauerei Kapfenburg, diverse Pächter bis zur Schließung 1960. |
1525 | Bauernkrieg: Erfolglose Stürmung. |
1534 | Erbauung der Bastei. |
1538 | Der Hohenlohebau wird errichtet. |
1590-1627 | Entstehung des Westernachbaus unter Komtur Johann Eustach von Westernach. Entwicklung vom Wehrbau zum repräsentativen Herrschaftsschloss. |
1618-48 | Während des dreißigjährigen Krieges wird das Schloss geplündert, bleibt jedoch unzerstört. |
1714-19 | Umfangreiche Umbauten und Renovierungen, die zum heutigen Aussehen des Schlosses führen. |
1806 | Gründung des Rheinbunds. Napeoleon spricht Schloss Kapfenburg König Friedrich von Württemberg zu. |
1811 | Einrichtung eines Kameralamtes. |
1809 | Aufhebung des Deutschen Ordens in den Rheinbundstaaten. |
1811-1973 | Teilweise Nutzung als Forstamt. |
1852 | Nutzung des Fürstensaals als Betsaal der evangelischen Diasporagemeinde. |
1938 | Gauschule der Nationalsozialistischen Wohlfahrt (NSV). |
1945 | Die US Army organisiert von Schloss Kapfenburg ihre Truppen. Die Lorenzkapelle wird zur Kirche der Lauchheimer Protestanten, Heimatvertriebene werden untergebracht. |
1961 | Verlegung der Gaststätte in den Hohenlohebau, die Domäne wird zur Außenstelle der JVA Schwäbisch Gmünd. |
1989 | Einrichtung eines Heimatmuseums, teilweise Nutzung für Ausstellungen ab 1990. |
1999 | Die Internationale Musikschulakademie Kulturzentrum Schloss Kapfenburg nimmt ihre Arbeit auf. |